03.01.25 –
Der Wahlkreis Calw-Freudenstadt steht für weite Wälder, malerische Natur und eine enge Gemeinschaft – aber auch für Herausforderungen wie fehlende Infrastruktur und den demografischen Wandel. Thuy Nga Trinh Trinh, Bundestagskandidatin der Grünen, kennt die Bedürfnisse des ländlichen Raums aus eigener Erfahrung: als Kreisrätin und als Bürgerin einer strukturschwachen Region. In diesem Beitrag spricht sie über ihre Visionen und Vorschläge, um den ländlichen Raum zu stärken und fit für die Zukunft zu machen.
Daseinsvorsorge: Lebensqualität für alle
„Was ich aus meiner Zeit als Kreisrätin gelernt habe, ist, dass die Menschen auf dem Land vor allem eines wollen: Verlässlichkeit,“ sagt Thuy Nga Trinh Trinh. Ob ärztliche Versorgung, Bildung oder Nahverkehr – eine funktionierende Infrastruktur ist die Grundlage für Lebensqualität im ländlichen Raum.
Ihre konkreten Vorschläge:
- Medizinische Versorgung sichern: Thuy Nga Trinh Trinh setzt sich für die flächendeckende Ansiedlung von Ärztinnen und den Erhalt von Krankenhäusern ein. „Wir müssen Anreize schaffen, damit mehr Ärztinnen in den ländlichen Raum kommen, etwa durch finanzielle Unterstützung oder attraktive Arbeitsbedingungen.“ Dies geschieht zum Beispiel durch Stipendienprogramme für Medizinstudenten die in den ländlichen Raum wollen und Förderung von Medizinischen Versorgundszentren.
- Bildung und Betreuung ausbauen: Gerade für junge Familien sei eine gute Kinderbetreuung und der Zugang zu hochwertigen Bildungseinrichtungen essenziell. „Das schafft nicht nur Zukunftsperspektiven für die Kinder, sondern hält auch Familien in der Region.“
- Verkehrsanbindung verbessern: Ein Schwerpunkt liegt für Thuy Nga Trinh Trinh auf einem zuverlässigen öffentlichen Nahverkehr: „Viele Menschen sind auf das Auto angewiesen, weil es an Alternativen fehlt. Das muss sich ändern. Es braucht gut getaktete Bus- und Bahnverbindungen und bessere Park-and-Ride-Möglichkeiten.“
Wirtschaft und Nachhaltigkeit verbinden
Die Region Calw-Freudenstadt ist geprägt von mittelständischen Unternehmen und Handwerksbetrieben, die fest in der Region verwurzelt sind. Doch wie lässt sich wirtschaftliches Wachstum mit Naturschutz in Einklang bringen? Thuy Nga Trinh sieht darin keinen Widerspruch: „Die Unternehmen in unserer Region haben großes Potenzial, Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit zu sein.“
Wie das gelingen kann:
- Förderung von Innovationen: Thuy Nga Trinh schlägt vor, Start-ups und Unternehmen, die auf nachhaltige Technologien setzen, gezielt zu unterstützen. „Dazu gehören Subventionen, aber auch eine unkompliziertere Bürokratie bei Genehmigungsverfahren.“
- Energieeffizienz und Klimaschutz in Unternehmen fördern: Viele Betriebe könnten durch energieeffiziente Maßnahmen nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch Kosten sparen. „Hier können wir mit Beratung und finanzieller Unterstützung ansetzen.“
- Tourismus nachhaltig stärken: Mit seinen Naturschutzgebieten und Erholungsorten ist der Wahlkreis ein Magnet für Touristen. „Wir müssen sicherstellen, dass der Tourismus die Natur nicht zerstört, sondern erhält. Nachhaltige Konzepte sind der Schlüssel.“ Hier gibt es bereits tolle Beispiele, wie nachhaltiger Tourismus im Schwarzwald funktionieren kann.
Zukunftsfähige Infrastruktur: Digitalisierung und Mobilität
Für Thuy Nga Trinh ist klar, dass der ländliche Raum nur dann konkurrenzfähig bleibt, wenn die digitale und verkehrstechnische Infrastruktur modernisiert wird. „Es darf nicht sein, dass es im 21. Jahrhundert noch Funklöcher gibt oder Familien keinen Zugang zu schnellem Internet haben.“
Ihre Maßnahmen:
- Breitbandausbau vorantreiben: „Jede Gemeinde, egal wie klein, sollte Zugang zu schnellem Internet haben. Das ist eine Grundvoraussetzung, um junge Menschen und Unternehmen in der Region zu halten.“ Der Kreis Calw ist hier schon seit vielen Jahren aktiv und überlässt das schnelle Internet nicht allein dem freien Markt—das möchte Thuy Nga weiter unterstützen.
- Forschung und lokale Ideen fördern: Thuy Nga Trinh möchte regionale Forschungseinrichtungen stärker einbinden. „Viele Studierende haben innovative Ideen für die Region. Wir sollten ihnen die Möglichkeit geben, diese auch umzusetzen.“
- E-Mobilität fördern: Für viele Menschen im ländlichen Raum bleibt das Auto unverzichtbar. „Damit der Individualverkehr klimafreundlicher wird, brauchen wir eine flächendeckende Ladeinfrastruktur für Elektroautos.“ Thuy Nga Trinh verweist hier vor allem auf die weitere Förderung lokaler Anbieter wie DEER GmbH, den E-Carsharing Anbieter der Stadtwerke Calw. Es ist bereits ein Besuch dort in Planung.
Gemeinschaft und Zusammenhalt stärken
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für Thuy Nga Trinh der soziale Zusammenhalt. „Die ländlichen Regionen leben von ihrer Gemeinschaft. Vereine, Feste und Begegnungsstätten spielen eine entscheidende Rolle.“
- Vereine fördern: Thuy Nga Trinh möchte lokale Vereine stärker unterstützen, da sie oft der soziale Kitt der Region sind. Von Landesebene gibt es hier bereits die Ehrenamtskarte, die Ehrenamtlichen freien oder reduzierten Eintritt bei verschiedenen Sehenswürdigkeiten schafft. Solche Initiative für Vereine sollte gezielt auch auf Bundesebene gefördert werden.
- Treffpunkte schaffen: Ob Dorfläden, Cafés oder Gemeinschaftszentren – solche Orte fördern den Austausch und das Miteinander. In der Ostelsheimer Stadtmitte läuft hier bereits ein Pilotprojekt rund um ein Dorfcafé initiiert von Bürgermeister Ryyan Alshebl. Auch in anderen Gemeinden unterstützt Thuy Nga Trinh das Schaffen von Austausch-Orten.
Perspektiven für den ländlichen Raum
Für Thuy Nga Trinh ist klar: Der ländliche Raum hat großes Potenzial – wenn er die richtige Unterstützung erhält. „Wir müssen die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellen und Politik für alle machen. Eine starke Region braucht starke Strukturen, und genau daran möchte ich arbeiten.“
Mit ihrer Erfahrung und ihrem Engagement bringt Thuy Nga Trinh das nötige Wissen und die Motivation mit, um den Wahlkreis Calw-Freudenstadt in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.