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26.07.24 –
Neuhengstett, den 17. Juli 2024. Sarah Heim, Mitglied des Landesparteirats der Grünen in Baden-Württemberg, war als besonderer Gast bei der Kreismitgliederversammlung von Bündnis 90/Die Grünen in Calw anwesend. Heim nutzte ihren Besuch, um wertvolles Feedback zur Kommunalwahl zu sammeln und die interne kritische Evaluation voranzutreiben.
Der Landesparteirat, der Vertreter aus allen Ebenen (Kommunal-, Landes-, Bundes- und Europaebene) umfasst, hat die Aufgabe, die strategische Ausrichtung der Partei mitzugestalten und wichtige politische Weichenstellungen zu begleiten. Zum Gremium gehören auch der Ministerpräsident und weitere zentrale Akteure der Partei.
Sarah Heim betonte die Notwendigkeit, sich verstärkt um Nichtwähler zu kümmern. „Über 500.000 Menschen in Deutschland, die uns früher gewählt haben, sind diesmal bei der Wahl zu Hause geblieben. Diese Enttäuschung über unsere Arbeit müssen wir ernst nehmen und diese Wähler zurückgewinnen“, erklärte Heim. Sie unterstrich zudem die Bedeutung einer thematischen Breite im Wahlkampf: „Wir müssen uns nicht nur gegen Rechts positionieren, sondern auch Themen wie Bildung und soziale Gerechtigkeit stärker besetzen.“
Die anwesenden Parteimitglieder beteiligten sich lebhaft an der Diskussion. Ein zentrales Anliegen war, dass die Grünen sich nicht nur auf ihre Kernkompetenzen wie den Klimawandel fokussieren, sondern auch Bildungs- und Sozialpolitik intensivieren sollten. „Die Leute fühlen sich nicht ausreichend abgeholt“, war ein häufig gehörter Kritikpunkt.
Heim sprach auch über die Ergebnisse der Europawahl und die Gefahr des Rechtspopulismus. Sie kritisierte die Strategie der CDU/CSU, die der AfD mehr Stimmen verschafft habe: „Die CDU muss erkennen, dass ihr Rechtsruck keine gewinnbringende Strategie ist.“
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Bildungspolitik. Viele Anwesende äußerten Frustration über das bisherige Abschneiden der Grünen in diesem Bereich. So sagte die Grüne Marina Schaible: „Das Thema Corona und die damit verbundene Zurückstellung der Kinder hat sowohl die Kinder als auch die Eltern stark belastet. Hier müssen wir auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen.” Nadine Baittinger, Lehrerin und aktiv im Arbeitskreis Bildung des Grünen Kreisverbands unterstützte dies und äußerte ihre Kritik an der Art und Weise der Einführung des G9: „Das Problem bei G9 liegt nicht im Konzept selbst, sondern darin, dass die dafür benötigten Mittel dann an anderen Stellen fehlen – zum Beispiel bei den dringend benötigten Geldern für die Stärkung der Kinder im Grundschulbereich.“
Die Veranstaltung verdeutlichte auch die Notwendigkeit einer intensiveren Kommunikation und Zusammenarbeit mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. „Was wir jetzt verstärkt versuchen, ist, aus unserer Blase herauskommen und den Dialog auch mit untypischeren Ansprechpartnern zu suchen“, so Heim.
Im Rahmen der Diskussion wurde auch die Idee geäußert, einen Zukunftskongress der Grünen zu veranstalten, um gemeinsam Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen zu erarbeiten und die strategische Ausrichtung der Partei zu schärfen – eine Idee, die Sarah Heim gefiel.
Sarah Heim bedankte sich für die konstruktive Diskussion und versprach, die gesammelten Rückmeldungen in ihr Gremium mitzunehmen, wo sie ausgewertet und in die zukünftige politische Arbeit einfließen sollen.
Text: Kati Cysarek
Photo: Wolfgang Much
Kategorie
Bildung und Erziehung | Demokratie | Kreisverband | Landes- und Bundespolitik
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