



09.11.25 –
Wie steht es um die Zukunft unseres Ehrenamts und wie können wir unsere Rettungskräfte vor Ort aus verschiedenen Politischen Ebenen besser unterstützen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Diskussionsabends „Rettungskräfte vor Ort: Wo brennt’s?“, zu dem Fynn Rubehn (Landtagskandidat) und Marcel Emmerich (Mitglied des Bundestages und innenpolitischer Sprecher) ins Rössle nach Calw eingeladen hatten. Vertreterinnen und Vertreter von DLRG, DRK, THW, Feuerwehr, ASB und der Notfallseelsorge waren der Einladung gefolgt und gaben Einblicke in ihre tägliche Arbeit und die Herausforderungen, vor denen das Ehrenamt steht.
Schon in der Eröffnung betonte Fynn Rubehn, wie zentral freiwilliges Engagement für unsere Gesellschaft ist: „Ohne die Menschen, die sich in ihrer Freizeit für andere einsetzen, funktioniert unsere Gemeinschaft nicht.“
Marcel Emmerich hob hervor, dass Katastrophenschutz und Krisenvorsorge angesichts zunehmender globaler Risiken zur zentralen staatlichen Aufgabe werden müssen. Durch die Aufhebung der Schuldenbremse sollen rund 10 Milliarden Euro in Schutzmaßnahmen wie Funknetze, Fahrzeuge und Ausstattung der Hilfsorganisationen fließen. Wichtig sei aber auch eine bessere Koordination zwischen Bund und Ländern, damit die Hilfe tatsächlich dort ankommt, wo sie gebraucht wird.
In der lebhaften Diskussion wurden folgende Forderungen deutlich:
👉 Engagement sichern – Viele Organisationen kämpfen darum, neue Freiwillige zu gewinnen und langfristig zu halten.
👉 Wertschätzung zeigen – Rettungskräfte erleben im Einsatz immer häufiger Aggression statt Dankbarkeit. Das kann so nicht weiter gehen.
👉 Arbeitsbedingungen verbessern – Von einheitlichen Einsatzgeldern bis zu besseren Freistellungsregelungen für Arbeitgeber. Wer sich nicht um seinen Job sorgen muss, kann sich besser engagieren.
👉 Früh anfangen – Bildung zu Zivilschutz und Erster Hilfe sollte bereits in Schulen beginnen, um Verständnis und Resilienz zu fördern. Das darf aber nicht zulasten von Ehrenamtlichen fallen, die sich dafür freinehmen müssten.
👉 Gesellschaft stärken – Vereinsamung und Anspruchsdenken schwächen das Miteinander; Engagement muss wieder als gemeinschaftliche Aufgabe verstanden werden. Unnötige Einsätze überlasten ein System, besseres Wissen in der Bevölkerung kann hier helfen.
Einigkeit herrschte darin, dass wir nicht nur technische Ausstattung, sondern auch gesellschaftliche Strukturen für Zusammenhalt und Verantwortung brauchen.
Zum Abschluss betonte Fynn Rubehn: „Wir müssen das Ehrenamt so aufstellen, dass es attraktiv bleibt – mit echter Unterstützung, fairer Finanzierung und Respekt für alle, die helfen.“
Als kleines Zeichen des Dankes überreichte Anke Much zum Abschluss Balsamicoessig von heimischen Streuobstwiesen an die Teilnehmenden. Danke an alle Teilnehmenden für den wertvollen Austausch.
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