Bündnis 90/ Die Grünen Kreis Calw

Mehr GRÜN im schwarzen Wald!

Politik und Party in Holzbronn: Gemeinsam für Nachhaltigkeit durch Windkraft

29.09.25 –

Am Samstag haben wir bei schönstem Spätsommerwetter unser Grünes Sommerfest in Holzbronn gefeiert. In diesem Jahr stand ein Thema im Mittelpunkt, das uns alle betrifft: die Windkraft im Kreis Calw. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Fachleuten aus Naturschutz, Energiewirtschaft und Politik haben wir über Chancen, Herausforderungen und konkrete Pläne für unsere Region gesprochen.

Spaziergang mit Ausblick auf den Windpark Lindenrain

Den Auftakt machte ein Spaziergang in Richtung der geplanten Windkraftanlagen, den unser Calwer Gemeinderat Joe Schwarz gemeinsam mit Sven Gerstlauer, Projektleiter bei Alterric anführte. Dabei bekamen wir spannende Einblicke in die praktischen Fragen rund um Anfahrt und Aufbau.

„Der Windpark Lindenrain ist durch den bestehenden Gewerbepark schon relativ gut erschlossen. Das spart Zeit und Kosten“, erklärte Gerstlauer. Zum Vergleich: An anderen Standorten könne allein die Anlieferung einzelner Bauteile vier Tage dauern, wenn das Gelände besonders unwegsam ist.

Ein echtes Highlight waren die KI-generierten Visualisierungen, die zeigten, wie die Windräder mit ihren 176 Metern Nabenhöhe künftig vom Aussichtspunkt aus zu sehen sein werden. Eine beeindruckende Technik, die auch die Effizienz der Windräder erhöht im Vergleich zu kleineren Modellen.

Begrüßung im Garten

Zur offiziellen Eröffnung begrüßte unsere Kreisvorsitzende Anke Much die Gäste und freute sich über die gute Stimmung: „Wir haben bestes Wetter und Gäste und freuen uns auf einen tollen Abend.“ Ein besonderer Dank ging an die evangelische Kirchengemeinde Holzbronn für die Vermietung des tollen Veranstaltungsortes.

Fachgespräche: Von Flächenausweisung bis Artenschutz

Im Anschluss moderierte Joe Schwarz eine Gesprächsrunde mit spannenden Einblicken:

Sascha Klein vom Regionalverband schilderte den aufwendigen Prozess der Flächenausweisung im Kreis Calw: „Wir müssen mindestens 1,8 % der Fläche für Windkraft ausweisen – das ist eine gesetzliche Vorgabe. Von ursprünglich rund 10 % möglicher Flächen sind nach Ausschluss von Naturschutz- oder Wasserschutzgebieten nur 2,9 % übriggeblieben. Diese befinden sich jetzt im formellen Verfahren.“

Fiona Schlecht vom Dialogforum Energiewende und Naturschutz - eine Kooperation von BUND und NABU machte deutlich: „Wir geben ein klares Ja zur Energiewende. Artensterben und Klimakrise lassen uns keine andere Wahl. Aber der Ausbau muss naturverträglich geschehen.“ Sie nannte Beispiele wie die Berücksichtigung des Artenschutzes bei der Standortwahl, automatische Abschaltungen in kritischen Situationen für Vögel und Fledermäuse und Bauzeitenbeschränkungen. Ihr Fazit: „Es ist ein Spagat zwischen Artenschutz und Energiewende und unsere Aufgabe im Dialogforum ist es, diesen Spagat so gut, wie möglich zu gestalten. Dafür unterstützen wir vor allem auch die Naturschutzverbände vor Ort.“

OB Florian Kling berichtete aus Sicht der Stadt Calw, welche die Windkraftanlagen in Zusammenarbeit mit der Stadt Wildberg und der Gemeinde Gechingen auf den Weg gebracht hat: „Die meiste Arbeit ist für den Gemeinderat bereits erledigt. Wir haben ein offenes Interessenbekundungsverfahren durchgeführt, fünf Firmen haben sich beworben, und schließlich haben sich alle drei Gemeinderäte für Alterric entschieden.“ Zum Thema Beteiligung erklärte er: „Es gibt verschiedene Modelle vom Kauf von Anteilen durch Energieversorger bis hin zu Genossenschaften. Wichtig ist, dass die Bürgerinnen und Bürger auch direkt profitieren können.“ Auch auf die Einnahmen für den bekanntlich im Minus stehenden Haushalt freue man sich sehr um wichtige Bereiche wie Bildung und Kultur weiter zu finanzieren.

Fynn Rubehn Landtagskandidate und Gemeinderat in Herrenberg berichtete vom Beispiel Herrenberg, wo breite Zustimmung für die Energiewende erreicht werden konnten. Sein Appell auch mit Hinweis auf sein Kernthema Katastrophenschutz: „Wir müssen die CO₂-Emissionen so schnell wie möglich senken das ist auch eine Frage der Sicherheit. Je schneller wir handeln, desto besser.“

In der anschließenden Fragerunde wurde intensiv diskutiert über den Umgang mit Kritik, dem Rückstand Baden-Württembergs in Sachen Ausbau der Windenergie und zur Rolle von Naturschutzgutachten. Besonders eindrücklich war die Einschätzung von Fiona Schlecht: „Menschen, die Windkraftanlagen in ihrer Nähe kennen, sind weniger kritisch. Exkursionen sind oft hilfreicher als lange Gutachten oder wissenschaftliche Berichte.“

Unser Fazit

Die Energiewende ist nicht nur eine technische, sondern vor allem eine gesellschaftliche Aufgabe. Wir als Grüne im Kreis Calw sind überzeugt: Der Ausbau der Windkraft wird kommen und wir wollen ihn so gestalten, dass er ökologisch verträglich ist, wirtschaftlich Sinn ergibt und die Bürgerinnen und Bürger davon profitieren werden.

Kategorie

Klima und Umwelt | Kreisverband | Landes- und Bundespolitik | Wirtschaft und Finanzen

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