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30.12.24 –
Vor 77 Jahren, am 29. und 30. Dezember 1947, erlebte der Kreis Calw ein verheerendes Hochwasser. Der Fluss Nagold trat damals über die Ufer und überschwemmte große Teile der Stadt Calw, die Lederstraße stand teilweise metertief unter Wasser und hielten die Bewohner tagelang in ihren Häusern gefangen. Die Wassermassen zur Jahreswende 1947/48 kosteten zwei Menschenleben und richteten erhebliche Sachschäden an. Heute noch erinnern die Hochwassermarkierungen an manchen Häusern in der Innenstadt daran und an andere, etwas mildere Hochwasser seitdem.
Hochwasser wird immer häufiger
Die Statistik zeigt es deutlich: Hochwasserereignisse nehmen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zu. Laut dem Umweltbundesamt haben sich die durch Hochwasser verursachten Schäden in Deutschland zwischen den 1990er-Jahren und den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt. Besonders eindrucksvoll war die Katastrophe im Ahrtal im Juli 2021, die mehr als 180 Menschenleben forderte und ganze Ortschaften zerstörte. Auch andere Regionen wie Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg waren in den letzten Jahren immer wieder von schweren Überschwemmungen betroffen.
Im Kreis Calw hat es in den letzten Jahrzehnten zwar keine Ereignisse vergleichbar mit 1947 gegeben, doch auch hier sind steigende Hochwasserrisiken spürbar. Ursachen dafür sind nicht nur die höhere Wahrscheinlichkeit von Starkregenereignissen, sondern auch die zunehmende Versiegelung von Flächen, die das Abfließen von Wasser erschwert.
Klimakrise als Treiber extremer Wetterereignisse
Der Zusammenhang zwischen der Klimakrise und der Zunahme von Extremwetterereignissen wie Hochwasser ist wissenschaftlich eindeutig. Durch die Erwärmung der Atmosphäre nimmt die Verdunstung zu, was mehr Feuchtigkeit in der Luft bedeutet. Diese Feuchtigkeit kann bei bestimmten Wetterlagen in Form von Starkregen niedergehen und zu Überschwemmungen führen. Zudem steigt durch die Erwärmung das Risiko, dass Wetterlagen wie Tiefdruckgebiete länger an einem Ort verweilen und dort extreme Niederschläge verursachen.
Die Erfahrung zeigt, dass nicht nur die Nagold sondern auch der Rückstau von Starkregen abseits des Flusses schon erhebliche Schäden wie vollgelaufene Keller und gesperrte Straßen hervorrufen kann.
Fortschritte im Hochwasserschutz
Der Kreis Calw setzt sich aktiv mit den wachsenden Herausforderungen von Hochwasser auseinander: In den letzten Jahren wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um das Hochwasserrisiko zu mindern. Spundwände, Rückhaltebecken und renaturierte Flussabschnitte tragen dazu bei, dass Wassermassen besser kontrolliert und Schäden minimiert werden können. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit von Kommunen, Landesbehörden und engagierten Bürger*innen, die gemeinsam Maßnahmen zur Vorsorge umsetzen.
Frühwarnsysteme und Notfallpläne werden kontinuierlich weiterentwickelt, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Warn-Apps wie NINA informieren die Bevölkerung möglichst schnell über Gefahren. Hochwassergefahrenkarten wie die der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg ermöglichen die Vorbereitung auf das persönliche Risiko. https://www.hochwasser.baden-wuerttemberg.de/hochwassergefahrenkarten
Ein Appell zur weiteren Handlung
Doch die Herausforderungen bleiben groß. Die Klimakrise erfordert nicht nur lokale Schutzmaßnahmen, sondern auch eine globale Wende in der Klimapolitik. Der Kreis Calw kann hier Vorbild sein nicht nur durch den eigenen Umgang mit Klimakrisenfolgen, sondern auch durch die Wahl von Parteien wie Bündnis 90/ die Grünen die sich aktiv auf allen Ebenen für den Klimaschutz einsetzen. Vorsorge ist der beste Schutz.
Der Jahrestag des Jahrhunderthochwasser von 1947 ist Mahnung und Motivation zugleich: Nur durch gemeinsames Handeln können wir die Folgen der Klimakrise abmildern und unsere Region nachhaltig schützen.
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