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„German Dream“ – Perspektiven, Herausforderungen und Chancen

14.02.25 –

Am 5. Februar 2025 diskutierten Ryyan Alshebl, Thuy Nga Trinh und Tayfun Tok über Aufstiegschancen, Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Ihr Fazit: Der „German Dream“ braucht bessere Rahmenbedingungen damit Minderheiten nicht auf der Strecke bleiben und Deutschlands Wirtschaft profitieren kann.

Tayfun Tok schilderte seine Erfahrungen als Sohn einer alleinerziehenden Mutter mit Migrationshintergrund: „Ich wusste, ich muss mehr leisten, um etwas zu erreichen.“ Trotz Bildung und Fleiß seien sozioökonomische Barrieren schwer zu überwinden.

Thuy Nga Trinh betonte die Hürden für internationale Studierende am Beispiel ihres Jura-Studiums: „Bürokratie und mangelnde Unterstützung machen es unnötig schwer wenn Studierende in Deutschland Lernen und Arbeiten wollen.“ Als Beispiel nannte sie Erfahrungen mit unklaren Zuständigkeiten für Bescheinigungen und langen Wartezeiten. Sie plädierte für Bürokratieabbau und bessere Unterstützung der angehenden Fachkräfte an deutschen Universitäten.

Ryyan Alshebl erzählte, wie sein Weg vom syrischen Geflüchteten zum Bürgermeister von Ostelsheim möglich wurde: Neben der eigenen Motivation gab es entscheidende Menschen, die ihn unterstützten und an ihn glaubten. „Diese Personen haben mir den Weg geebnet. Ohne sie reicht Eigeninitiative allein nicht aus.“

Besonders betont wurde, dass Herkunft kein Hindernis sein sollte – doch oft sind Namen oder Akzente ausschlaggebend. Tayfun Tok: „Warum wird ein Deutscher nicht gefragt, ob er in die Kirche geht, aber jemand mit Migrationshintergrund nach seiner Religion?“ Ryan Alshebl bestätigte diese Beobachtung und berichtete schmunzelnd, dass er im Wahlkampf zum Bürgermeister erst Befürchtungen um den Bau einer Moschee entkräftigen musste, bevor es um eigentliche Wahlkampfthemen gehen konnte.

Ein wichtiger Punkt war die Bedeutung von Sprache für Integration. Tok forderte mehr Sprachförderung, nicht als Pflicht, sondern als Chance. Trinh erinnerte daran, dass auch unperfekte Sprachkenntnisse nicht vom Arbeitsmarkt ausschließen dürfen.

Die Diskussion machte klar: Der „German Dream“ bleibt ein wichtiges Versprechen. Damit es Realität wird, braucht es gezielte Förderung, weniger Bürokratie und mehr Offenheit gegenüber Vielfalt.

Kategorie

Bildung und Erziehung | Landes- und Bundespolitik | Soziale Gerechtigkeit

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