22.10.25 –
Gemeinsam mit einigen weiteren Grünen-Mitgliedern war ich beim Klimakongress des Landkreises Calw dabei, der nun schon zum dritten Mal im Rahmen der Förderung durch den Wettbewerb „Auf dem Weg zur Klimaneutralität“ stattfindet! Mit etwa 230 Teilnehmenden war der Kongress so gut besucht wie nie zuvor.
Der Vormittag war geprägt von spannenden Vorträgen und klaren Botschaften:
Landrat Helmut Riegger erinnerte daran, dass die größte Gefahr für unseren Planeten der Gedanke sei, jemand anderes werde ihn retten. Der Landkreis will bis 2035 klimaneutral werden und hat dafür fünf Millionen Euro Fördermittel vom Land. Vieles tut sich schon im Landkreis, zum Beispiel durch Handwerk, das bei der Installation von Solar, Wärmepumpen, und co kompetent und aktiv ist und durch Unternehmen, die ihre eigene Klimaneutralität voranbringen.
Ministerialdirektor Dr. Michael Münter vom Umweltministerium Baden-Württemberg betonte, dass der Landkreis Calw mit seinem Zusammenhalt und Pragmatismus ein echtes Vorbild sei und ja als Modelllandkreis ausgewählt wurde. Gleichzeitig machte er deutlich, dass die Klimakrise nicht auf bessere Haushaltslagen wartet. Wir müssen uns jetzt klar zur Energiewende bekennen müssen, um Planungssicherheit für Handwerk, Kommunen und Bürger*innen zu schaffen anstatt bei Themen wie Verbrennerausstieg und Wärmepumpen hin und her zu schwanken.
Leiterin des Fachgebiet Systemanalyse am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg Maike Schmidt zeigte anschließend eindrücklich auf, wie wichtig der Ausbau von Wind- und Solarenergie ist. Sie sprach von der Verantwortung gegenüber künftigen Generationen und machte Mut: Die Zahl der Windkraftanträge in Baden-Württemberg steigt deutlich, und auch beim Photovoltaik-Ausbau liegt das Land auf einem guten Weg. Das ist nicht nur gut für die Umwelt sondern auch für die Wirtschaft.
Für viele das Highlight des Vormittags war sicher der Vortrag von Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer: Mit einer Mischung aus Witz, Selbstironie und Fakten schilderte er Tübingens Weg zur Klimaneutralität zum Beispiel durch 100 % erneuerbaren Strom und einen beeindruckenden Anteil des Radverkehrs von 31 %. Seine Anekdoten über Genehmigungsverfahren und kreative Lösungen sorgten für viele Lacher, jedoch auch Frust bei Naturschützern durch den Vorschub von Individuen Schutz bei einer Frage zum Artenschutz.
Den Abschluss bildete Steffen Ringwald von Netze BW, der einen realistischen Einblick in die Herausforderungen des Netzausbaus gab. Er machte deutlich, dass Fachkräftemangel, Bürokratie und Lieferengpässe derzeit zentrale Bremsklötze der Energiewende sind und dass die Erwartungen an Infrastrukturbetreiber oft weit über das Machbare hinausgehen. Seine Ausführungen waren ernüchternd, aber wichtig: Nur wer die Hürden kennt, kann sie auch überwinden.
Am Nachmittag ging es in Kleingruppen zum Netzausbau, Energiegenossenschaften und klimaneutralen Unternehmen weiter. Hier stand der Austausch im Vordergrund. Besonders bereichernd fand ich die Möglichkeit, mit anderen Engagierten aus dem Landkreis ins Gespräch zu kommen, Ideen zu teilen und mögliche Kooperationen zu entdecken.
Mein Fazit: Der Klimakongress war eine rundum gelungene Veranstaltung und wir Grünen Calw sind auch beim nächsten Mal hoffentlich wieder gut vertreten. Ein großes Lob und Dankeschön an die Organisator*innen! 🌿
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